Kurs Geistliche Begleitung 2010-12: Rückblick

Dany Herhausen. Immer wieder sprach meine Freundin Friedericke aus Berlin mit Begeisterung und tiefer Hochachtung von dem Kurs“ Geistliche Begleitung(JKI  2008-2010“)in der Trägerschaft des Schönstatt-Priesterwerks e.V., den sie gerade besuchte. Jedes Mal,  wenn wir uns sonntags bei der Messe trafen,  erzählte sie mir von den Inhalten und Ereignissen des vergangenen Moduls der Ausbildung,  und ich wartete schon mit Spannung auf diese Berichte wie auf die nächste Folge eines Fortsetzungsromans.

Das Ziel der Ausbildung“ Geistliche Begleitung“  ist es Priester, Ordensleute und Laien zu befähigen, Personen auf Grundlage des christlichen Menschenbildes  in einer wertschätzend und empathischen Weise in ihren menschlich-geistlichen Wachstumsprozessen zu begleiten. Es wird mit kreativen Methoden prozessorientiert an Schwerpunktthemen gearbeitet; es werden psychologische Grundlagen erlernt,  um Lebensvorgänge begleiten zu können und es wird  zu einer ganzheitlichen Glaubenserfahrung hingeführt. Eine besondere  Berücksichtigung gilt der personen-zentrierten Gesprächsführung. Die Ausbildung umfasst zehn Module die über zwei Jahre verteilt sind. In jedem Modul finden auch Messen, Wortgottesdienste und künstlerisch gestaltete biblische Impulse statt.

Meine Motivation an der Ausbildung (JK 2010-2012) teilzunehmen,  war der Wunsch ein hochwertiges Instrument in die Hand zu bekommen,  um Menschen auch in ihren geistlich-religiösen Anliegen begleiten zu können, nicht nur in ihren Alltagsbelastungen,  wie ich es als Psychologin gewohnt bin. Ein wenig Angst vor Wiederholungen hatte ich zwar, da ich durch meinen Arbeitsalltag ,sowohl mit den Methoden der Gesprächsführung wie auch mit psychologischen Grundlagen bestens vertraut bin. Umso grösser war mein Staunen und meine Freude über das, was von Günter Niehüser und seinem Team geboten wurde. Die kreative Ideenvielfalt,  mit der die wissenschaftlich fundierten und gut recherchierten psychologischen Inhalte präsentiert wurden war einmalig.  Ebenso verhielt es sich mit den biblischen Impulsen, bei denen mit farbigen Tüchern, Teelichtern und Musik ganze neu-und alttestamentarische Szenen visualisiert wurden,  in die wir uns  hineinstellen konnten. Die eigene Fantasie, stimuliert durch diesen Vorgang, führte tief in den vorgelesenen Bibeltext hinein, sodass wir ihn nicht nur hörten,  sondern ganzheitlich erlebten.
Zusätzlich zu dem interessanten und kreativen Input vom Team gab es auch viel Zeit für Kleingruppenarbeit, bei der man sich über die erlernten Inhalte austauschen konnte und viel Zeit für Selbsterfahrung in kontemplativer Stille.

In jedem Modul wurde die Gesprächsführung geübt, sowohl in angeleiteten Gruppen vor einer Videokamera mit nachfolgender Analyse wie auch zu zweit in geschütztem Raum. Diese übungen  waren für mich von allergrösster Bedeutung,  obwohl ich seit  vielen Jahren täglich Beratungsgespräche führe.  Ich konnte viele Aspekte zwischenmenschlicher Interaktion reflektieren, die inzwischen bei mir zum Automatismus mutiert sind und konnte einige Korrekturen an meinem Gesprächsstil  vornehmen. Dafür  bin ich sehr dankbar.

Zuletzt muss gesagt werden, dass trotz der Grösse der Gruppe –wir sind 26 Teilnehmer- der Austausch untereinander in den Pausen, beim Essen oder beim Spazierengehen von Offenheit, Nähe und Vertrauen geprägt war,sodass ich mich immer schon lange im Voraus auf die nächsten Begegnungen im Kurs freute.Ich bedanke mich von Herzen bei dem Team Niehüser für  die bunte und reichhaltige Lernsituation und bei meiner Freundin Friedericke für die warme Empfehlung an dem Kurs teilzunehmen.  Ich fühle mich seelisch gesättigt und reichlich beschenkt.



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